Prentke Romich Deutschland gehört zu den Pionieren der Unterstützten Kommunikation in Deutschland. Bereits im Herbst 1990 nahm mit Martin Gülden der erste PRD-Berater die Arbeit auf. 1991 wurde die Prentke Romich GmbH – damals noch mit Sitz in Arolsen – in das Handelsregister eingetragen.
Bevor wir uns die Geschichte von Prentke Romich in Deutschland genauer ansehen, werfen wir einen Blick in die USA. Denn dort wurde unsere Mutterfirma, Prentke Romich Company (PRC), gegründet.
Geschichte von Prentke Romich Company (PRC)
Alles begann in den frühen 1960er Jahren, als Barry Romich, ein Ingenieurstudent im ersten Semester an der Case Western Reserve Universität, Ed Prentke kennenlernte, einen Ingenieur am Highland View Krankenhaus in Cleveland, Ohio. Die beiden Männer merkten schnell, dass sie eine ähnliche Mission hatten: Menschen mit Behinderungen zu helfen. Prentke und Romich beschlossen, eine Partnerschaft einzugehen und 1966 wurde die Prentke Romich Company gegründet.
1966: Ed Prentke and Barry Romich lernen sich kennen und gründen die Prentke Romich Company.
1969: PRC baut die erste Kommunikationshilfe: Eine Schreibhilfe auf Basis eine ausrangierten Fernschreibers.
1973: PRC zieht von Barrys Keller in Madisonburg in die ersten eigenen Räume in Shreve, OH.
1982: Prentke Romich schließt sich mit Bruce Baker von SEMANTIC COMPACTION® zusammen. Daraufhin werden MINSPEAK® Vokabulare auf PRC-Kommunikationshilfen angeboten.
Meilensteine unserer Arbeit und der Unterstützten Kommunikation in Deutschland sind:
1991/92: Mit Touch- und LightTalker erscheinen die ersten vollintegrierten Kommunikationshilfen mit synthetischer Stimme in Deutschland.
1993: Das erste Anwendungsprogramm wird vorgestellt: die „Deutsche Wortstrategie“. Damit entfällt für das Team rund um den Benutzer die mühselige Arbeit der Auswahl und des Speicherns von Vokabular.
1994: Die erste von insgesamt 4 „Deutsche Minspeak-Konferenzen“ wird abgehalten. Es ist eine der ersten bundesweiten UK-Fortbildungen in Deutschland überhaupt.
1994: Mit dem AlphaTalker wird die lange Zeit in Deutschland am häufigsten eingesetzte Kommunikationshilfe mit digitaler Sprachausgabe vorgestellt.
1994: Prentke Romich beginnt eine Partnerschaft mit der Firma AbleNet (BIGmack, PowerLink) und vertreibt deren Produkte in Deutschland.
1996: Die Prentke Romich GmbH siedelt um nach Kassel und bezieht die Geschäftsräume in der Goethestr. 31.
1997: mit der „Quasselkiste“ wird das erste vorgespeicherte Vokabular für eine Kommunikationshilfe mit natürlicher Sprachausgabe in Deutschland vorgestellt.
1997: Die ersten didaktischen Materialien für unsere Talker-Benutzer erscheinen. Möglich wurde dies erst durch den Einsatz vorgespeicherter (und damit inhaltsgleicher) Vokabulare, die in einer großen Anzahl von Kommunikationshilfen eingesetzt werden.
1999 spricht der DeltaTalker neben Deutsch auch Englisch. Unser erstes zweisprachiges Hilfsmittel bietet integrativ beschulten Benutzern die Möglichkeit, die geforderte Fremdsprache zu erlernen. Ein englische Wortstrategie 128, die auf dem Deckblatt der Deutschen Wortstrategie basiert, ermöglicht eine sofortige Nutzung des englischen Wortschatzes.
2001: Der PowerTalker ist unser erstes Gerät mit dynamischen Display. Er beweist, dass die Kodierungsstrategie „Minspeak“ ihre Vorteile auch in dynamischen Umgebungen entfalten kann.
seit 2003: Für nun erscheinenden Volldisplaygeräte (SmallTalker, XL-Talker, EcoTalker, Accent-Geräte) entsteht eine ganze Familie von Anwendungsprogrammen für unterschiedliche Nutzergruppen, die auf den gleichen Prinzipien und Regeln basieren.
seit 2007: PRD nimmt sich systematisch des Themas „Kernvokabular“ an. Mit dem Zielvokabular definieren wir einen Grundwortschatz und entwickeln in der Folgezeit zahlreiche didaktische Materialien dafür.
seit 2009: Mit „Entdecke die Kraft der Sprache“ stellt Prentke Romich Fördermaterialien für Sprachausgabegeräte vom BIGmack bis zum Talker vor, die eine systematische Kommunikationsförderung ermöglichen.
2011: Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums veranstaltet Prentke Romich die PRD-Roadshow, eine bundesweite, kostenlose Fortbildungsreihe.
2012: Prentke Romich führt die NovaChat-Geräte in Deutschland ein. Die äußerst mobilen Systeme gibt es in 5“, 7“ und 10“ Größe. Mit den LoGoFoXX-Programmen entwickelt PRD symbolbasierte Vokabulare auf Seitenbasis für diese Geräte.
2012: Mit dem Accent 1200 erblickt das erste Accent-Gerät das Licht der Welt. Kurz darauf wird die neue Augensteuerung NuEye vorgestellt, die auf dem Accent 1200 zum Einsatz kommt.
2013: Die erfolgreichen Minspeak-Anwendungsprogramme erhalten ein Facelift. Neu gemalte Ikonen und ein modernes Skin geben den Wortschatzprogrammen ein zeitgemäßes Aussehen.
2013: Cockpit (ein importierbarer Seitenset) ermöglicht die komfortable Steuerung des internen oder externen Windows auf dem Accent 1200 und dem EcoTalker. Die Nutzung von Standard-Windows-Programmen für Internet, Mail und Chat gibt dem Benutzer maximale Möglichkeiten und Unabhängigkeit.
2013: Mit dem Accent 700 und dem Accent 1000 wird die Accent-Gerätefamilie vergrößert. Sie lösen die erfolgreichen Minspeak-Geräte LightTalker und SmallTalker ab.
2013: PRD führt mit den Online-Schulungen eine neue Form der Weiterbildung ein. Bei diesen interaktiven Online-Fortbildungen nehmen die Teilnehmer bequem am eigenen Computer an den Seminaren und Fortbildungen teil.
2013: PRD startet seine eigene Facebook-Seite.
2014: Der Synthesenhersteller Acapela bietet erstmalig deutsche Kinderstimmen an. Ab Mai 2014 ist eine Kinderstimme im Preis eines Accent- und NovaChat-Geräts enthalten, sofern der Benutzer 12 Jahre oder jünger ist.
2015: Das beliebte Wortschatzprogramm „LoGoFoXX 50 METACOM“ ist auch in einer Version für die Accent-Geräte erhältlich.
2015: PRD hat einen eigenen Youtube-Kanal. Hier stehen inzwischen über 300 Videos zu verschiedenen Themen zur Verfügung. Playlists ermöglichen ein systematisches Durchschauen der Videos.
2016: RealizeLanguage.de geht online. Dieses einzigartige Werkzeug erlaubt detaillierte Einblicke in die Kommunikationsentwicklung von Talker-Nutzern und ermöglicht das Verfolgen von Kommunikationszielen, das Erfassen und Darstellen von Nutzungszeiten und das Festlegen von Lernzielen.
2016: Das neue Wortschatzprogramm „RehaFoXX“ für Menschen mit Aphasie und/oder neurologischen Erkrankungen verfügt über fast 200 vorstrukturierte Seiten, die nach dem Baukastenprinzip individuell zusammengestellt werden können. RehaFoXX kann auf allen Kommunikationshilfen vom Typ „NovaChat“ verwendet werden.
2017: Die App „Quasselkiste“ erscheint im AppStore. Damit ist PRD der erste und bisher einzige Leistungserbringer, der eine eigene UK-App für iOS herausgebracht hat. Mit dem PRiO 8 und PRiO 10 auf iPad-Basis bietet PRD jetzt auch Talker bestehend aus iPad und Schutzhülle (Gehäuse mit Verstärker und Lautspecher). Die PRiOs können mit allen gängigen UK-Apps genutzt werden.
2017: Prentke Romich bietet nun auch MetaTalkDE und die Wortschatz-App GoTalk NOW für seine PRiO-Geräte an.
2017: MultiFoXX 24 (seit 2019 auch mit Erweiterung MultiFoXX 45) wird in den Produktkatalog aufgenommen. Das Programm bietet individuelle Möglichkeiten für eine dialogorientierte Kommunikation im nachschulischen Bereich.
2019: Die Prentke Romich GmbH bezieht die Geschäftsräume in der Karthäuserstr. 3.
2019: Die Augensteuerung Look™ wird veröffentlicht.
2019: MINSPEAK® meets METACOM. Prentke Romich bietet die bewährten MINSPEAK® Vokabulare Quasselkiste 45, Quasselkiste 60 und Wortstrategie 84 jetzt auch mit METACOM-Symbolen an und kombinieren so die Vorteile der bewährten Kodierungsstrategie mit der umfangreichen UK-Bildersammlung an.
2021: Prentke Romich wird 30 Jahre alt!
2022: Empower ist die neue, einfach zu benutzende Kommunikationssoftware für die Accent-Kommunikationshilfen von Prentke Romich.
PRD - weltweit vernetzt und engagiert
In einem starken Verbund
Wir stehen national und international in engem Kontakt und intensivem Austausch mit vielen Firmen und Vereinen, die sich für Unterstützte Kommunikation einsetzen.
Komplexe Kommunikationshilfen von PRD
Robust, vielseitig und innovativ!
Die Gruppe der komplexen Kommunikationshilfen deckt ein weites Spektrum in der Unterstützten Kommunikation ab. Die Anwendungsmöglichkeiten reichen von „sprechenden Schreibmaschinen“ bis hin zu Geräten mit Vokabularen für grammatikalisch korrekte Sprache, die aus mehreren tausend gespeicherten Mitteilungen bestehen.
Grob unterteilen lassen sich die Anwendungen in „moderierte“ und in „freie“ Kommunikation, wobei letztere über Symbole, über Symbole und Schrift oder auch nur über Schrift erreicht werden kann.
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