Kategorie: Minfo


Online-Schulungen: Rückmeldung aus der Praxis

Minfobild03

Wir haben als Arbeitskreis mit 18 Personen bei PRD eine Online-Schulung zum Thema „Vokabularmanagement und Toolbox“ angefragt, um die „neue“ Fortbildungsart Online-Schulung, welche derzeit ja von verschieden Hilfsmittelfirmen zu einzelnen Themenkomplexen angeboten wird, kennen zu lernen und über für uns aktuelle und wichtige Fragestellungen informiert zu werden.

Wir haben im Rahmen unserer regelmäßigen Treffen die Online-Schulung mit Frau Wilz von PRD durchgeführt. Für die meisten Teilnehmer war es die erste Online-Schulung überhaupt. Gut war, dass wir uns die Inhalte für die Online-Schulung in vorheriger Absprache zusammenstellen konnten und so gezielt in unseren Fragestellungen geschult wurden. Im der Online-Schulung selbst, das wir als Gruppe vor dem Beamer verfolgten, war die Arbeitsatmosphäre sehr gelöst, zielorientiert und ablenkungsarm. Frau Wilz reagierte über das angeschlossene Mikrofon immer sofort auf unsere Zwischenfragen und beantworte diese für alle Teilnehmer verständlich. In kurzer Zeit, ca.65 Minuten erhielten wir viel Input; die Zeitressource wurde optimal ausgenutzt.

Die Reaktionen von den Teilnehmern waren durchweg positiv. Kommentare von Teilnehmern lauteten:

•   „Insgesamt Supi Angebot. Freu mich schon auf meine erste Online-Schulung vom heimischen Sofa aus.“

•   „In kurzer Zeit viel Input bekommen. Optimale Nutzung der zeitlichen Ressource. Pia ist auf alles eingegangen und es war sogar noch Raum für weitere Fragen.“

•   „Atmosphäre war gut, Infos kamen klar rüber; Bedürfnisse konnten direkt benannt und erarbeitet werden.“

•   „Aufgrund von direkter Kommunikation exakte Antworten auf spezielle Anfragen, gut verständlich, da Antwort direkt nachvollziehbar. Weiterempfehlung ans Team.“

•   „Die Online-Schulung ist ein gutes Angebot in kurzer Zeit Informationen zu bekommen ohne großen Aufwand. Mir hat es geholfen und ich würde bestimmt noch einmal eine Online-Schulung buchen.“

Viele werden von Zuhause aus bestimmt noch einmal an einer Online-Schulung teilnehmen und auch wir als Gruppe werden zu gezielten Fragestellungen bestimmt bei den verschiedenen Anbietern von Hilfsmitteln noch einmal auf diese Seminarform zurückgreifen, da es bei wenig(er) Aufwand auf beiden Seiten eine sehr effektive und zielorientierte Arbeitsform ist.

Mike Senhofer

Minfo 02-2015

Online-Schulungen von Prentke Romich

Bilden Sie sich fort!

Zusätzlich zu unseren Präsenzveranstaltungen (Konferenzen, Seminare und Workshops) bieten wir auch Internet-basierte Fortbildungen an.

An den kostenfreien interaktiven Fortbildungen können Sie bequem vom PC oder Tablet aus teilnehmen.

rehaKIND-Kongress & didacta

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Der Februar 2015 stand bei PRD ganz im Zeichen von rehaKIND. rehaKIND ist ein gemeinnütziger Verein, der sich für die Verbesserung der Kinder-Reha einsetzt und in dem wir seit vielen Jahren Mitglied sind.

Anfang Februar fand der rehaKIND-Kongress, der alle 2 Jahre ausgerichtet wird, in Düsseldorf statt. PRD war mit einem Stand vor Ort. Am Stand begrüßen durften wir unter anderem die Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen Verena Bentele. Sie informierte sich über die vielfältigen Möglichkeiten von Unterstützter Kommunikation (Foto: Sebastian Drolshagen).

Ende Februar war PRD als Partner von rehaKIND auf der Bildungsmesse didacta in Hannover zugegen. Am Samstag, den 28.02., drehte sich bei rehaKIND alles um das Thema „Kommunikation“.

Um 14:00 Uhr wurden Ausschnitte aus dem Film „Lennart spricht mit dem Augen“ gezeigt, der in der KiKa-Reihe „Schau in meine Welt“ lief und bereits mehrmals ausgestrahlt wurde. Lennart, seine Freunde Frieda und Hannes sowie Lennarts Eltern standen am Stand für Fragen zur Verfügung. Susanne Heine von rehaKIND moderierte die Veranstaltung, unterstützt von Paul Andres und Jürgen Babst von Prentke Romich Deutschland. Die Veranstaltung lockte viele Menschen an den Stand, so dass die vorhandenen Stühle bald nicht mehr ausreichten.

Weitere Informationen über rehaKIND finden Sie hier.

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Minfo 02-2015

PRD - weltweit vernetzt und engagiert

In einem starken Verbund

Wir stehen national und international in engem Kontakt und intensivem Austausch mit vielen Firmen und Vereinen, die sich für Unterstützte Kommunikation einsetzen.

Talkercafe Passau

Minfobild03

Endlich war es wieder soweit!

Am 25. Februar fand zum 4. Mal das „Talkercafe-Treffen“ in Passau an der K-Schule statt!

Das ist ein familiäres, lockeres Treffen von Kindern, die einen Talker mit einem Minspeak-Programm haben, deren Eltern, Lehrkräften und Therapeuten.
Nach einer Begrüßung und kurzen Vorstellungsrunde (für die meisten gab es kaum neue Gesichter und wir freuten uns über ein Wiedersehen), gingen wir gleich an unser Tagesthema: „Bilderbücher für Talker-Kinder“. Frau Gabi Düll, Lehrerin an der K-Schule, stellte einige Bücher vor,  die für „Talker-Kinder“ gut geeignet sind.
Wir lernten, wie man Fragen stellen kann, die es unseren Kindern gut ermöglichen, den Wortschatz ihres Talkers  einzusetzen – weg  von den häufig unbewusst eingesetzten Ja/Nein- Fragen, hin zu den offenen Fragen, die viele verschiedene Antworten ermöglichen! Beim gemeinsamen Betrachten und Besprechen eines Bilderbuchs waren die Kinder begeistert dabei: sie hörten, schauten, erzählten und kommentierten; manche schon ganz allein, andere noch mit Hilfestellung.

Wir Eltern bekommen bei dem Talkercafe immer wieder neue Anregungen für die UK- Förderung unserer Kinder und für den Umgang mit den Talkern. Unser Bewusstsein wird dafür geschärft, wie wichtig die Unterstützte Kommunikation für die Kinder und uns Familien ist. Immer wieder schön zu sehen, wie die Kinder strahlen, wenn sie selbst kommunizieren können und gehört werden!

Im Anschluss an die Buchvorstellungen begrüßte uns auch Maike Horend von Prentke Romich herzlich und verwies auf die regelmäßig erscheinenden PRD-Ideen des Monats für verschiedene Programme. Die Spielvorschläge gibt es zu zahlreichen Themen, so auch für Leseprojekte. Es wurden bereits viele Bilderbücher in den kostenlosen PRD-Ideen aufbereitet, so dass man gleich mit dem gemeinsamen Lesen beginnen kann.
Des Weiteren stellte Frau Horend Neuerungen der Homepage, die Online-Fortbildungen und den YouTube-Kanal von PRD vor. Für Fragen, Belange und Anregungen stand sie beim weiteren Beisammensein allen Anwesenden zur Verfügung.

Dann ging es schon zum gemütlichen Teil über, mit Kaffee und leckerem Kuchen, der übrigens immer von den Schülern für uns gebacken wird!
Gern nutzten alle die Möglichkeit zum Austausch in entspannter Umgebung und schon jetzt freuen wir uns alle auf das nächste „Talkercafe-Treffen“!

Elisabeth Plank Jorge, Kathrin Trojette, Maike Horend

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Minfo 02-2015

Beraterin

Maike Horend

Logopädin, UK-Coach©, Medizinprodukteberaterin

Süddeutschland
Zentrale Terminvergabe unter:
0561 785 59 18

Meike Stahl macht Babypause

Minfobild03

Mit Beginn der Osterferien verabschiede ich mich in Mutterschutz und Elternzeit. In den nächsten Monaten werde ich somit nicht für PRD tätig sein. Bei Beratungsbedarf kontaktieren Sie ab sofort bitte Anja Müller oder Tanja Schmidt in unserer PRD-Zentrale (Tel.: 0561-78559-18, E-Mail: a.mueller@prentke-romich.de). Sie übernehmen die Terminvergabe für meine Kollegen, die mich während meiner Abwesenheit vertreten.

Für all die bereichenden Begegnungen der letzten 10 Jahre möchte ich mich ganz herzlich bedanken. Ich freue mich auf die Fortsetzung der Zusammenarbeit im September 2016!

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Minfo 02-2015

Neuer Mitarbeiter bei PRD

Minfobild03

Thomas Martin

Mein Name ist Thomas Martin. Seit Ende April 2014 unterstütze ich das
Technik – Team“ von Prentke-Romich in der Kasseler Zentrale. Zu meinen Aufgaben gehören die Reparatur Ihrer defekten Geräte und die Eingangsprüfung von Neugeräten. Aufgrund meiner langjährigen Erfahrung im Bereich Haustechnik übernehme ich auch Aufgaben aus diesem Bereich.
Persönlich erreichen Sie mich per E-Mail unter der Adresse
t.martin@prentke-romich.de

Minfo 02-2015

Technik

Thomas Martin

Tel. 0561 785 59 16

Großes METACOM-Update für Accent-Geräte

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Benutzer eines Accent 700, Accent 800, Accent 1000 oder Accent 1200, die die METACOM-Symbole auf ihrem Gerät haben, können jetzt in den Genuss eines großen Updates kommen.

Wir haben die METACOM-Symbolsammlung aktualisiert und alle bis Ende 2014 vorhandenen Symbole integriert. Insgesamt umfasst die Sammlung über 8.000 Symbole.

Um die Symbolbibliothek zu aktualisieren, führen Sie auf dem Talker ein Internetupdate auf die Version 2.01 durch. Alle Accent-Geräte ab Softwareversion 2.00 können sich selbstständig über WLAN updaten. Zur Installation wählen Sie im Menü SYSTEM des Talkers die Option „Software-Update“ und dort den Eintrag „Internet-Update“.

Steht einem Benutzer kein WLAN zur Verfügung, besteht auch die Möglichkeit, das Update per PC herunterzuladen und via USB-Stick manuell zu installieren.

Das Update ist wie immer kostenlos und wird im Laufe des Monats April erhältlich sein.

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Minfo 02-2015

LoGoFoXX 50 für Accent-Geräte

Minfobild03

Das beliebte Wortschatzprogramm LoGoFoXX 50 steht jetzt auch in einer Version für die Accent-Geräte zur Verfügung.

Das Vokabular bietet einen ausgewogenen Grundwortschatz der deutschen Sprache basierend auf einer Seitenstruktur von 50 Feldern.

Um die häufig benötigten Formen eines Wortes zu bilden, verfügt das Programm über ausgewählte Grammatikfunktionen.

In den Accent-Geräten wird die neue Version 2.0 von LoGoFoXX 50 angeboten, in die die Rückmeldungen und Wünsche der Benutzer der Version 1.0 eingeflossen sind.

LoGoFoXX 50 für Accent wird nur in einer Version mit METACOM-Symbolen erhältlich sein. Alle Accent-Geräte, auf denen die METACOM-Symbole freigeschaltet sind und auf denen NuVoice ab Version 2.01 läuft, enthalten LoGoFoXX 50 als ladbares Vokabular im Menü „Anwendungsprogramm & Deckblatt“.

Die neue NuVoice-Version 2.01 wird im Laufe des Monats April per Update erhältlich sein.

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Minfo 02-2015

PRD auf der REHAB 2015

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Die REHAB ist die regionale Leitmesse für Rehabilitation, Therapie und Prävention im Südwesten Deutschlands. PRD ist auch dieses Jahr mit einem Stand vertreten.

Die REHAB findet vom 23. – 25.04.2015 in der Messe Karlsruhe statt. PRD hat den Stand Nr. L36 in Halle 2.

Am Donnerstag, d. 23.04.2015 um 14:30 Uhr gibt es einen Vortrag von Carolin Schmid (UK-Nutzerin) und Dustin Karl (PRD-Hilfsmittelberater und Heilpädagoge) zum Thema: „Effektive Kommunikation mit Augensteuerung“. Für Menschen mit lautsprachlichen und schweren motorischen Einschränkungen stellt eine Augensteuerung oft die einzige Möglichkeit dar, ein Kommunikationsgerät zu bedienen. In diesem Vortrag erfahren Sie, wie die Augensteuerung auf Minspeak-Geräten sowohl den Zugriff auf den Wortschatz ermöglicht, als auch vielfältige Optionen der Umfeldsteuerung bietet.

Unsere süddeutschen Beraterinnen und Berater freuen sich auf Ihren Besuch!

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Minfo 02-2015

Messen & Tagungen

Lernen Sie uns besser kennen!

Sie wollen unsere Produkte mal anfassen und genauer betrachten? Kein Problem. Besuchen Sie uns doch einfach auf einer der vielen tollen Messen!

Jens Ehler – ein Nachruf

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Jens Ehler ist am 9.9.2014 im Alter von 28 Jahren plötzlich verstorben.

Er war ein UK-Kämpfer der ersten Stunde in Baden-Württemberg, der eine große Lücke hinterlässt. Auf seine ganz besondere Art hat er die Menschen und Zuhörer bei seinen Vorträgen berührt und dadurch ins Handeln gebracht.

Durch Aussagen, wie z.B.: „Wenn jemand sagt, ich kann nicht sprechen, ist das für mich wie ein Schlag ins Gesicht. Ich kann sprechen, eben nur auf meine Weise.“ oder „Wenn man im Rollstuhl sitzt und keine Möglichkeit hat, um sich mitzuteilen, fühlt man sich unter all den Menschen ganz allein und rundherum findet das Leben statt.“, hat er mehr erreicht als Fachleute mit theoretischen Vorträgen.

Er war ein Minspeaker der ersten Stunde und konnte perfekt mit seinem PowerTalker sprechen. Ein verkanntes Genie und in der Schule total unterschätzt. Keiner hat ihm zugetraut, dass er sich so gut mitteilen kann und im Umgang mit dem Talker so perfekt wird.

Doch ganz nach seinem Motto: „Das Leben ist schön, obwohl praktisch alles dagegen spricht.“, änderte sich nach seiner Zukunftskonferenz im Jahr 2003 sein Leben. Durch seine Freunde wurde er darin bestätigt, dass er viel zu sagen hat und das auch kann. Denn: „Wenn einer allein träumt, bleibt es ein Traum, und wenn viele gemeinsam träumen, ist es der Anfang einer neuen Wirklichkeit.“.

So entstand aus der Zukunftskonferenz das Ziel, als Botschafter durch die Lande zu reisen und Vorträge zu halten. Dies ist ihm nach dem Eintritt in die Kraichgau Werkstatt im Jahr 2005 voll und ganz gelungen und hat ihn ausgefüllt.

Mit den Themen „Persönliche Zukunftsplanung“ und „Von Ja-Nein bis zum PowerTalker“ war er im deutschsprachigen Raum an vielen Unis und Hochschulen ein gern gesehener Gast.

So erlebte er eine sehr aktive Zeit, in der er auf Augenhöhe wahrgenommen wurde und seine Fähigkeiten geschätzt und gefördert wurden. Denn in der Werkstatt wurde sofort wahrgenommen, wie wichtig es ist, sich alternativ mitteilen zu können, und wie bereichernd es ist, sich einzumischen.

Die Menschen in seiner Gruppe steckte er mit seinem Humor und seiner Lebensfreude an. Auch in der Freizeit schaffte er es immer wieder, die Menschen mitzureißen mit seinem Lachen und seinem Drang überall dabei zu sein. Seine Aktivität war nicht zu bremsen.

Schon früh begann er Geschichten zu schreiben, die das Leben schreibt. Darin verarbeitete er auch seinen Alltag und seine Beziehungen. Mit seinem Talker hat er durch Briefe und Telefonate seinen Alltag und seine Freizeit organisiert – wie ein Wunder! Ohne E-Mail und Facebook, denn mit seinem Charme erreichte er es, dass die „Schneckenpost“ die Menschen auch erreichte.

Einer seiner Lieblingssprüche war: „Keiner ist so verrückt, dass er nicht noch einen verrückteren findet, der ihn versteht.“.

„Ver-rückt-sein“
Ich weiß nicht, wie viele Menschen erleben durften, dass ihr Bild vom Menschsein und auch das Bild von Behinderung durch die Begegnung mit Jens ver-rückt und erweitert wurde.

Ulrike Ehler

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Minfo 03-2014

Kommunikationsanlässe im Alltag

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Oder: Schnelles Modelling für Eilige!

Von Carina Meinken.

In vielen Familien und Einrichtungen ist es selbstverständlich, dass der Talker griffbereit auf dem Tisch steht oder permanent am Rolli montiert ist. Doch irgendwie will es manchmal trotzdem nicht so richtig klappen mit der Kommunikation.

So ist das auch bei Jan. Er ist acht Jahre alt und hat seit zwei Jahren einen Talker.

Jans Mutter sagt: „Wir arbeiten jetzt schon lange mit dem Talker, doch er benutzt ihn immer noch nicht zum Reden.“

Dabei fällt gleich etwas auf: das Wörtchen „arbeiten“.  Ist Reden denn für uns Arbeit?

Wenn wir wollen, dass Jan damit redet, müssen wir ihm zeigen, wie man das macht. In der Fachsprache heißt das „Lernen am Modell“ oder „Modelling“. Erwachsene Personen sind für Kinder ein gutes Vorbild und Lernen fällt leichter, wenn man vormacht, WIE etwas geht. So haben wir alle vermutlich gelernt, eine Schleife zu binden.

Aber es gibt noch ein Problem: die Zeit. Man kann ja so viele schöne Dinge tun. Aktionen planen, Ikonensequenzen zusammenstellen, Symbolkarten laminieren… doch wann? Die Personalbesetzung in der Einrichtung ist knapp, die Kollegin erkrankt und in der Klasse von Jan sind noch mehrere andere Schüler, die Hilfe und Aufmerksamkeit benötigen. Auch in den Familien geht es stressig zu. Da gibt es noch den eigenen Job, den Haushalt und evtl. auch Geschwisterkinder.

Wie kann man denn jetzt ohne viel Aufwand für Jan ein kommunikatives Vorbild, also ein „Modell“ sein?

Als ich damals als Ergotherapeutin in der Schule gearbeitet habe, wurde mir oft gesagt: „Du hast ja die Zeit und 45 Minuten mit dem Kind allein.“ Abgesehen davon, dass viele Kinder völlig überfordert gewesen wären, wenn ich ihnen 45 Minuten am Stück Ikonensequenzen gezeigt hätte, hatte ich zunächst noch gar keine Situation. Ich musste erst einen Kommunikationsanlass schaffen, indem ich eine Aktion im Motorik- oder Werkraum gestartet habe.

Eine Schulstunde oder ein Projekt im Kindergarten will natürlich auch geplant werden, aber da gibt es noch die sich täglich wiederholenden Situationen wie das Frühstück oder das Jacke-Anziehen, bevor es nach draußen geht. In der Familie gibt es ebenso ritualisierte Situationen wie z.B. gemeinsame Mahlzeiten oder das Vorlesen einer Gute-Nacht-Geschichte.

Hervorragend eignen sich für diese Situationen die Wörter aus dem 1. Wortschatzmodul „Erstes Steuern einer Interaktion“ der Kommunikationsfunktionen nach Gail van Tatenhove:

noch mal, fertig, mehr, genug, anders, weg, da, halt, helfen, allein, was, das, machen

Wir haben diese Wörter als Ikonensequenzen für Sie zum Ausdrucken zusammengestellt, die Sie hier herunterladen können.

Hier zwei Beispiele, wie diese Wörter im Alltag benutzt werden können:

Jan mag gern Kakao zum Frühstück. Jans Mutter könnte Jan nur einen kleinen Schluck Kakao einschütten und ihn den Becher austrinken lassen. Dann zeigt sie ihm das Wort „mehr“ auf seinem Talker und schüttet ihm noch etwas Kakao ein. Dies wiederholt sie in der Situation zwei- oder dreimal und macht es am nächsten Morgen genau so.

Jan kann seine Jacke noch nicht alleine anziehen. Wenn es nach draußen geht, sagt Jans Lehrerin das Wort „helfen“ mit seinem Talker, bevor sie seine Jacke schließt. Nur einmal oder zweimal, wie es die Zeit zulässt. Besonders effektiv ist es, wenn sie Jan dieses Wort immer einmal vormacht, wenn die Jacken angezogen werden, da wir besonders gut durch Wiederholen lernen.

In der Tabelle finden Sie weitere Beispiele:

noch mal

Geräusche machen, in den Arm nehmen, Mama/Papa ein Küsschen geben, ein Küsschen bekommen, kitzeln, kuscheln, Massage, einen Luftballon aufpusten

fertig

Als Gegensatz zu noch mal

mehr

Eine Geschichte vorlesen und stoppen, malen, ein Schluck Limo, Kakao etc. trinken, Gummibärchen oder Schokolinsen essen, Murmeln oder Farbsteine einfordern

genug

Als Gegensatz zu mehr

anders

Bewusst etwas anders machen z.B. T-Shirt falsch herum anziehen, 2 verschiedene Schuhe anziehen und korrigieren

weg

Verstecken von Gegenständen, Personen

da

Als Gegensatz zu weg

halt

Kitzeln, Fang- und Versteckspiele, toben

helfen

Jacke/ Schuhe anziehen, eine Schleife binden, Schnitzel klein schneiden

allein

Was das Kind schon alleine kann oder alleine probieren könnte, z.B. anziehen, malen, ein Buch umblättern

was

Als Ersatz für spezifische Hauptwörter. Nahrungsmittel oder Gegenstände durch was ersetzen.

• was essen oder trinken, was spielen, was verstecken

Als Fragewort

• Was gibt es heute zu essen?

das

Als Ersatz für spezifische Hauptwörter. Gegenstände (z.B. Kuscheltiere) oder Spiele durch das ersetzen.

• das haben, spielen

machen

Gut geeignet für Tätigkeiten, die das Kind schon alleine machen kann, z.B. eine Taste drücken, um den PowerLink zu aktivieren.

Auch möglich, wenn die helfende Person etwas machen soll.

Zum Schluss noch ein Tipp: „Modell sein“ gelingt besonders gut, wenn man nur ein Wort mit dem Talker sagt und den Rest des Satzes mit Lautsprache ergänzt. Das befreit von dem Druck, alle Wörter des Satzes auf der Kommunikationshilfe finden zu müssen und lässt sich eben deutlich schneller im Alltag umsetzen.

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Minfo 03-2014