Wie erfolgreich das Online-Tool RealizeLanguage eingesetzt werden kann, beschreibt uns Marina Kinkel von Logolux. Einer Praxisgemeinschaft für Logopädie in Gevelsberg:
In unserer Praxisgemeinschaft für Logopädie begleiten wir derzeit vier Patienten 1x wöchentlich für 45 Minuten im Kindes-, Jugend – und Erwachsenenalter, die erst kürzlich bzw. seit Jahren mit einem Talker versorgt sind.
Nach Erstversorgung gilt es, mit dem Patienten und der Unterstützung der Eltern das vorhandene Standardvokabular kennenzulernen, zu festigen, pragmatisch – kommunikativ zu erarbeiten und zu stabilisieren.
Zu Beginn gestaltet sich die Vorgehensweise noch sehr übersichtlich, mit der Zeit verliert sich jedoch leicht die gezielte logopädische Intervention im Sprachdschungel.
Hinzu kommen:
- ein geringes Zeitfenster im Rahmen der ärztlichen Verordnung für interdisziplinäre, regelmäßige Kontakte
- evtl. vom Arzt angeordnete Therapiepausen
- Sprachbarrieren innerhalb der Familie und auch im Austausch mit weiteren Bezugspersonen (Therapeuten u. a.)
Seit einem Jahr arbeiten wir mit RealizeLanguage und können anhand dieser Software
- das Interessengebiet des Patienten anhand des individuellen Zielvokabulars erkennen und als Motivator einsetzen
- Themenschwerpunkte anhand des Zielvokabulars anderer Institutionen (z.B. Schule) erkennen
- diese Ankerwörter zum Aufbau grammatischer Strukturen nutzen
- die Sprachkompetenz genau erfassen und entsprechend z. B. detaillierte Verlaufsberichte für die Ärzte erstellen
- je nach Nutzungsdauer Schwierigkeiten im Umgang mit dem Gerät auch im sozialen Umfeld erkennen und entsprechend intervenieren
- den Ehrgeiz der Patienten wecken, um ihren Wortschatz von Woche zu Woche zu erweitern, damit die bunten Balken immer länger werden
- den Transfer therapeutischer Inhalte beobachten
- den Sprachentwicklungsverlauf der Kinder für die Eltern visualisieren
- die Eltern zur Mitarbeit motivieren und somit auch Therapiepausen gezielt nutzen.
Wie wichtig effiziente Vorgehensweise in der Logopädie ist, zeigte der Bericht einer Mutter, deren Tochter seit über einem Jahrzehnt alternativ mit Standardphrasen- und sätzen kommuniziert. Zitat: „Mich hat´s aus den Socken gehauen. Meine Tochter kann sich erinnern. Sie kannte den Weg, den wir schon lange nicht mehr gefahren sind, ganz genau.“
Die Gedächtnisleistung war auch nie ein Problem, eher die Fähigkeit, adäquat Gedanken zu kommunizieren.
Und diese Patientin sagt jetzt auch klipp und klar, wo sie gerne spazieren gehen würde.
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